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DORMAGO

Streit um Kosten für Hallenbaderhalt

09.05.2017 / 20:42 Uhr — Presseinfos / bs

Nievenheim. „Die Verwaltung verunsichert die Bürger durch falsche Aussagen zu Ratsbeschlüssen und überhöhten Kostenschätzungen für die Grundsanierung und den Weiterbetrieb des Hallenbades in Nievenheim. Der Versuch der Behinderung des Bürgerbegehrens durch die Verwaltung ist offensichtlich“, behauptete der Vorsitzende der Zentrumfraktion Hans-Joachim Woitzik in einer Pressemitteilung am vergangenen Freitag. Dies weist Bürgermeister Erik Lierenfeld heute deutlich zurück. „Alle Zahlen wurden nach bestem Wissen und Gewissen von der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen ermittelt. Demgegenüber entbehren die von Herrn Woitzik genannten Summen jeglicher Grundlage und sind mit Blick auf den Steuerzahler unverantwortlich“, erklärt der Bürgermeister.

In seiner Pressemitteilung führt der Zentrumsfraktionsvorsitzende jährliche Betriebskosten von 300 000 Euro für den Fortbestand des Hallenbades Nievenheim an – einschließlich der Kreditzinsen und Tilgungen für die erforderliche Grundsanierung. Diese Zahlen liegen weit unter den Ergebnissen der Vergangenheit und den zukünftig von der SVGD kalkulierten Betriebskosten von rund 850 000 Euro jährlich. Dabei erwartet Woitzik aus dem Kartenverkauf für das öffentliche Schwimmen Einnahmen von bis zu 300 000 Euro jährlich. Dazu der Bürgermeister: „Dies überrascht doch sehr, da im Jahrergebnis 2014 die Gesamtumsatzerlöse für beide Bäder zusammen bei 228 000 Euro lagen. Wie Herr Woitzik einen solchen Einnahmenzuwachs prognostizieren kann, bleibt ein Rätsel.“

Gern sei die SVGD auch bereit, der Zentrumsfraktion die geschätzten Investitionskosten von 5,1 Millionen Euro für die Grundsanierung des Hallenbades zu erläutern. „Dieser Betrag basiert auf der Überprüfung des ursprünglichen Altenburg-Gutachtens durch zwei zusätzliche Fachbüros im Jahr 2012 und beinhaltet neben üblichen Kostenfortschreibungen auch weitere behördliche Auflagen, die inzwischen zu beachten sind“, so der Bürgermeister. Das Zentrum hatte demgegenüber die Summe von 3,5 Millionen Euro in den Raum gestellt. Lierenfeld: „Das ist sogar weniger als das Gutachterergebnis vor fünf Jahren – ohne jegliche Fortschreibung. Auch dies ist keine Zahl, die man reinen Gewissens vertreten kann.“

Völlig vage ist aus Sicht der Verwaltung die Aussage Woitziks, die Stadt könne sich bis zu 90 Prozent der Baukosten durch die rechtzeitige Beantragung von Fördermitteln sichern. „Für diese Aussage fehlt jeglicher Beleg. Es gibt nach unserer Kenntnis derzeit kein entsprechendes Förderprogramm, von dem das Nievenheimer Bad profitieren könnte“, erläutert der Erste Beigeordnete Robert Krumbein.

Der Bürgermeister appelliert an die Zentrumsfraktion, das Ergebnis des Bürgerentscheids aus dem Jahr 2013 zu akzeptieren. Damals scheiterte die Forderung, neben dem Hallenbad Dormagen auch das Nievenheimer Bad zu erhalten, an der nötigen Zahl von Ja-Stimmen. Lierenfeld: „Als Konsequenz aus diesem Bürgerentscheid haben wir für 10,8 Millionen Euro das Hallenbad an der Robert-Koch-Straße erweitert, so dass es in Zukunft alle Schwimmangebote aufnehmen kann. Jetzt ohne erkennbaren Bedarf noch zusätzlich das Nievenheimer Bad zu sanieren, wäre eine sehr teure Entscheidung für den Steuerzahler. Das lässt sich gegenüber der Allgemeinheit in Dormagen nicht vertreten, so verständlich es auch ist, dass die Nievenheimer an ihrem Hallenbad hängen.“

 

Fotoquelle: DORMAGO - bs

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Hallenbad Nieveneheim
Hallenbad Nieveneheim